Erkennen und behandeln
Agitation
Überblick
Agitation kann als unproduktive Übersteigerung nicht krankhaften Verhaltens beschrieben werden und im Rahmen verschiedener psychischer Erkrankungen (oder körperlicher) auftreten. Verhaltensweisen Betroffener sind bei Agitation insbesondere Unruhe und Anspannung. Diese können selbst und durch das soziale Umfeld wahrgenommen werden und stark belasten.
Definition
Definition der Agitation
Agitation, auch als Agitiertheit bezeichnet, beschreibt Beschwerden wie eine innere Anspannung und Unruhe im Sinne eines übersteigerten Verhaltens. Innere Anspannung und Unruhe können sich in motorischer Aktivität zeigen, die über das gemeinhin als „normal“ angesehene Maß hinausgehen.
Symptome
Symptome von Agitiertheit
Agitation ist ein komplexer Symptomkomplex, der um eine pathologische innere Anspannung und Unruhe kreist und die Psychomotorik beeinflusst. Bei Betroffenen zeigt sich dies durch spontane, nicht beherrschbare Bewegungen wie Zittern, Ticks und hastige, zwecklose Bewegungen, die sich oft in Hin- und Herlaufen oder Zappeln entladen.
Stillsitzen ist von pathologischer Unruhe Betroffenen oft nicht oder nur für sehr kurze Zeit möglich. Agitation kann sich auch sprachlich beobachten lassen, wie in Äußerungen ohne Zusammenhang und Zweck.
Die Symptome für Unruhe und innere Anspannung können über mehrere Stunden anhalten und ohne erkennbare Motivation der Betroffenen anhalten. Zu pathologischen, häufigen Verhaltensweisen von Agitiertheit gehören etwa mehrmalige Aus- und wieder Einräumen von Schränken, ständiges Wiederholen bestimmter Sätze und Fragen sowie Zustände von erhöhter Reizbarkeit bis zu aggressivem Verhalten.
Ursachen
Ursachen von Agitation bzw. innerer Anspannung und Unruhe
Unruhe und innere Anspannung können organische Ursachen zugrunde liegen, wie beispielsweise Asthma oder Demenz. Als Ursache von Agitation können psychische Erkrankungen in Frage kommen, wie beispielsweise eine Psychose Psychose, Schizophrenie Schizophrenie, eine bipolare Störung Bipolare Störungen, Angst- und Panikstörungen Angststörung oder ein alkoholverursachtes Delirium. Zudem kann das Einnehmen sowie ein Entzug gewisser Substanzen, illegale Drogen, aber auch Antidepressiva Agitiertheit verursachen. Innere Anspannung steht auch häufig im Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Epilepsie, einem Schädel-Hirn-Trauma, oder mit organischen Einflüssen wie Unterzuckerung oder einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose).
Die richtige Menge an Sauerstoff im Blut ist essenziell, da Sauerstoffmangel, beispielsweise im Rahmen von Lungenproblemen wie COPD, innere Anspannung und Unruhe auslösen kann; auch eine Elektrolyt-Entgleisung oder Dehydrierung können organische Ursachen für Agitiertheit sein, weshalb zur Abklärung das Aufsuchen eines Arztes empfohlen wird. Agitation kann zudem, anders als häufig angenommen, im Rahmen einer Depression Depression auftreten, weshalb vom Begriff „agitierte Depression“ gesprochen wird.
Behandlung
Behandlung und Therapie bei Agitation
Um die geeignete Behandlungsmethode für Agitation zu finden, muss zunächst die Ursache des Symptoms sowie die individuelle Situation des Patienten eruiert werden. Die Behandlung umfasst überwiegend Psychotherapie, kurzzeitige Einnahme oder das Absetzen von Medikamenten. Typische Methoden sind Gesprächstherapie und analytische Psychotherapie, die eine innere Anspannung und Unruhe auflösen können.
Eine Medikation kann in schweren Fällen nötig sein, um den Leidensdruck zu mindern oder unmittelbare Gefahr abzuwenden, stellt aber selten eine langfristige Lösung dar. Studienergebnisse zeigen, dass bei körperlicher Agitation mit Aggression körperliche Aktivität die effektivste nichtmedikamentöse Therapie ist.
Ein Therapieprogramm bei motorischer Agitation kann beispielsweise Bewegung, Sport, Meditation, Yoga, Atemübungen und Veränderungen des Tagesablaufs sein.
Therapie bei Oberberg
Therapie von Agitation in den Oberberg Kliniken
Das Vertrauen der Patienten in die behandelnden Fachkräfte ist wesentlich für den Erfolg bei der Behandlung von Symptomen wie Agitation in den Oberberg Kliniken.
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Oberberg Fachklinik Bad Tölz
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Buchener Str. 17
83646 Bad Tölz -
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Oberberg Fachklinik Berlin Brandenburg
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82067 Kloster Schäftlarn
Fragen und Antworten
Weitere Informationen zu Agitation
Was ist Agitation?
Agitation kann als unproduktive Übersteigerung nicht krankhaften Verhaltens beschrieben werden und im Rahmen verschiedener psychischer Erkrankungen (oder körperlicher) auftreten.
Häufig tritt Agitiertheit als Komplikation einer Erkrankung auf. Agitation kann Erscheinungen wie heftige Bewegungen nach sich ziehen sowie eine gesteigerte motorischer Aktivität und einen psychomotorischen Erregungszustand darstellen.
Was sind die Symptome von Agitiertheit?
Agitation in der Medizin ist ein Symptomkomplex, der um eine Unruhe und eine innere Anspannung kreist. Dieser Komplex umfasst die Psychomotorik, also den Einfluss der Psyche auf Bewegungen des Körpers.
Bei Agitation können spontane Bewegungen wie Zittern, Ticks und Zuckungen auftreten. Diese Symptome für Unruhe und innere Anspannung sind für Betroffene nicht beherrschbar. Beeinflusst werden können auch reaktive Bewegungen sowie die Körperhaltung, wobei Bewegungen der Gliedmaßen rhythmisch und schnell ausfallen können. Menschen mit Agitation führen häufig auch vermehrt Gesten aus. Das Gesicht kann als Zeichen für die innere Anspannung und Unruhe verstärkte Ausdrucksbewegungen (Mimik) zeigen.
Deutlich als pathologisch erkennbar sind hastige und fahrige Bewegungen, die keinem erkennbaren Zweck dienen. Die innere Unruhe kann sich in diesen Bewegungen entladen, wodurch häufig auch ein impulsives Handeln beobachtbar ist. Als Anzeichen können häufiges Hin- und Herlaufen, Zappeln, Ziehen an Kleidung oder „Spielen“ mit Gegenständen gelten.
Stillsitzen ist von pathologischer Unruhe Betroffenen oft nicht oder nur für sehr kurze Zeit möglich. Agitation kann sich auch sprachlich beobachten lassen, wie in Äußerungen ohne Zusammenhang und Zweck. Agitiertheit kann als pathologisch betrachtet werden, wenn die Symptome von Betroffenen und dem sozialen Umfeld als belastend empfunden werden und über mehrere Stunden ohne erkennbare Motivation anhalten. Stark gesteigertes Verhalten kann zu einem medizinischen Notfall durch Eigen- oder Fremdgefährdung führen.
Ist eine stationäre Behandlung für innere Anspannung und Unruhe erforderlich?
Das kommt auf die Schwere des jeweiligen Falls an. Sind die Beschwerden hinreichend stark und das Risiko einer Fremd- oder Eigengefährdung entsprechend hoch, wird die stabile Umgebung einer stationären Behandlung zumindest sehr hilfreich, wenn nicht sogar dringend angezeigt sein.
Ist Agitation gefährlich?
Dies kommt auf die Stärke der Agitation an. Handelt es sich um eine pathologische und ausgeprägte Form von Agitiertheit, kann ein erhöhtes Risiko für Unfälle und selbstverletzendes oder fremdaggressives Verhalten bestehen. In diesen Fällen ist eine professionelle Behandlung möglichst frühzeitig einzuleiten. Medikamente können im akuten Stadium zur Therapie eingesetzt werden.
Ähnliche Symptome: Agitiertheit, Nervosität und Rastlosigkeit
Nachdem eine exakte Definition weder für Unruhe noch für pathologische innere Anspannung möglich ist, stellt sich die Frage nach ähnlichen Symptomen und Krankheiten. Dies ist insbesondere für die Diagnostik von Agitation und zur Planung der Behandlung bedeutend.
Nervosität hat starke Ähnlichkeiten mit Unruhe und kann auf innere Anspannung hindeuten. Nervosität kann als eine Entfernung vom Ruhezustand durch eine verringerte Gelassenheit beschrieben werden. Bei Vorliegen eines Grundes, wie einer bevorstehenden Prüfung, ist ein solches Verhalten nicht per se als pathologisch anzusehen, obwohl innere Anspannung und Unruhe vorliegen.
Rastlosigkeit kann ebenfalls mit innerer Anspannung und Unruhe in Zusammenhang gebracht werden. So können auch Hyperaktivität und ständige Bewegung bei diesem Symptom vorliegen. Die Grenze zwischen Rastlosigkeit und Agitiertheit ist fließend. Bei Kindern ähneln sich Anzeichen von Unruhe und innerer Anspannung häufig denen einer Aufmerksamkeits- (und Hyperaktivitäts-)störung Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS). Impulsives Handeln, starker Bewegungsdrang und Konzentrationsschwierigkeiten gehören dabei zu den Symptomen einer ADHS/ADS.
Ein Trauma kann durch das Erleben von bei Katastrophen, Gewalt, Krieg und anderen Erlebnissen entstehen. Seelisch können in Folge Symptome wie eine ständige Unruhe, innere Anspannung, Zittern und Konzentrationsschwierigkeiten entstehen. Ein Trauma oder eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) Stress- und Traumafolgestörungen (inkl. PTBS) können im Rahmen einer Psychotherapie aufgearbeitet werden, um Symptome wie Agitation zu reduzieren.
Quellen
AOP Orphan Pharmaceuticals GmbH (Hrsg.). (o.D.) Agitation. AOP Health. aop-health.com/at_de/Seltene-Erkrankungen/neurologie-psychiatrie-und-stoffwechselerkrankungen/agitation
Doccheck (Hrsg). (2022, 03. März). Agitiertheit. Doccheck Flexikon. flexikon.doccheck.com/de/Agitiertheit
Spies Marie, Frey Richard, Friedrich Michaela-Elena, Kasper Siegfried & Baldinger-Melich Pia (2019). Delir - ein evidenzbasierender Überblick. Wiener klinische Wochenschrift Education,14, 1-17.
Watt, J.A. et al. (2019). Comparative efficacy of interventions for aggressive and agitated behaviors in dementia. A systematic review and network meta-analysis. Annals of Internal Medicine, 171, 633-642.
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