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    Krankhaft gesunde Ernährung

    Frau steht in der Küche und trinkt einen grünen shake

    Diagnose Orthorexie: Was tun?

    Gesund, gesünder, zwanghaft gesund: Orthorexie, auch genannt Orthorexia nervosa, beschreibt ein zwanghaft gesundes Essverhalten. Betroffene einer Orthorexie beschäftigen sich sehr ausgiebig mit gesunder Ernährung und halten sich strikt an selbstgesetzte Ernährungsregeln. Diese Beschäftigung nimmt sehr viel Zeit ihres Alltags in Anspruch und kann negativen Einfluss auf viele Lebensbereiche der Betroffenen haben: auf das Sozialleben, Emotionen, Beruf/Schule/Ausbildung und insbesondere die körperliche und seelische Gesundheit.

    Patientenaufnahme

    Eine Aufnahme in unsere Privatkliniken ist in der Regel zeitnah möglich.

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    Therapien

    Mögliche Therapieverfahren bei Orthorexie

    Als Oberberg-Patient können Sie mit Ihrem Therapeuten-Team immer ausführlich besprechen, welches individuelle, evidenzbasierte Behandlungskonzept für Sie den größten Therapieerfolg verspricht.

    Zur Behandlung von Orthorexie setzen wir unter anderem diese Therapieverfahren ein:

    Oberberg Privatkliniken für Orthorexie

    Bei uns verbinden sich exzellente Medizin und persönlicher Rückzugsraum für Heilung und Neuausrichtung.

    In diesen Kliniken behandeln wir Orthorexie auf höchstem Niveau:

    Sie können sich jederzeit an uns wenden – Vertrauensvoll und diskret

    Sie möchten mehr Informationen zu unserem Behandlungsangebot, zur Ausstattung in den Kliniken oder zum Tagesablauf in einer unserer Kliniken?

    Dann würden wir uns freuen, wenn Sie mit uns persönlichen Kontakt unter der Telefonnummer 030 - 26478607 aufnehmen. Wenn Sie einen Rückruf für ein persönliches Gespräch vereinbaren möchten, füllen Sie bitte das Kontaktformular aus. Wir werden uns dann schnellstmöglich bei Ihnen melden.

    Fragen und Antworten

    Weitere Informationen zu Orthorexie

    Was sind Symptome und mögliche Anzeichen einer Orthorexie?

    Auf eine gesunde Ernährung zu achten und bewusst zu essen, ist zunächst etwas Positives und weist nicht auf eine Erkrankung an Orthorexie hin. Bei Betroffenen einer Orthorexie lassen sich bestimmte Verhaltensweisen beobachten, die über ein normales gesundes Essverhalten hinausgehen. Eine Auseinandersetzung mit diesen Anzeichen kann, ähnlich wie ein Selbsttest auf Orthorexie, als erstes Screening dienen. Nicht alle aufgelisteten Verhaltensweisen müssen dabei auftreten. Ob eine Orthorexie vorliegt, beziehungsweise ob das Essverhalten krankhaft ist, kann letztlich nur im Rahmen einer professionellen Diagnostik festgestellt werden.

    Häufige Anzeichen / Symptome für eine Orthorexie sind:

    • Übermäßige Beschäftigung mit Ernährung
    • Recherchen zu Nährwerten, Vitamingehalt und Mineralstoffen von Lebensmitteln
    • Nahrungsaufnahme ausschließlich zu bestimmten Tageszeiten
    • Sozialer Rückzug, insbesondere kein Essengehen oder Essen bei Bezugspersonen, aus Angst, dass das Essen dort nicht den eigenen Anforderungen entspricht. Sozialer Aspekt ist dabei für Betroffene unwichtiger
    • Gefühle von Scham und Schuld, wenn eigene Ernährungsregeln gebrochen werden
    • Zunehmendes Streichen vieler „ungesunder“ Nahrungsmittel vom Speiseplan
    • Einseitige Ernährung
    • Inflexibilität im Konsum von ausgewählten Lebensmitteln
    • Fixierung auf bestimmte Zubereitungsarten (z. B. nur gedünstetes Essen oder Rohkost)
    • Fixierung auf bestimmte Uhrzeiten für Mahlzeiten
    • Eigene Ernährung wird als die einzig richtige angesehen
    • Missionierungsarbeit bei anderen, die eigene Ernährungsform zu übernehmen
    • Einsicht in das eigene zwanghafte Essverhaltens ist schwierig
    • Planung von Mahlzeiten mehrtägig im Voraus
    • Vernachlässigung des Aspekts von Genuss bei Lebensmitteln
    • Persönliche Vorlieben von Essen werden ignoriert
    • Gefühl der Zufriedenheit, wenn die Umsetzung der eigenen Ernährungsregeln erfolgt
    • Steigende Lebensmittelqualität bei sinkender Lebensqualität
    • Gefühl der Überlegenheit gegenüber Menschen, die sich „ungesünder“ ernähren

    Was sind Risikofaktoren und Ursachen einer Orthorexie?

    Die genaue Entstehung einer Orthorexie ist wissenschaftlich nicht abschließend geklärt. Es wird davon ausgegangen, dass die Ursachen einer Orthorexie multifaktoriell sind. Das bedeutet, dass mehrere Faktoren zusammenkommen und nicht eine einzelne Ursache für die Entstehung einer Orthorexie vorliegt.

    Folgende Aspekte werden als mögliche, mitverursachende Faktoren der Orthorexie vermutet:

    • Traumatische Erlebnisse
    • Familiäre Konflikte
    • Elterliches Kontrollverhalten hinsichtlich der Ernährung in der Kindheit
    • Hoher Leistungsdruck
    • Mobbingerfahrung
    • Hoher Konsum sozialer Medien mit unrealistischen Körperidealen
    • Selbstwertprobleme
    • Lebensmittelunverträglichkeiten
    • Allergien gegen bestimmte Lebensmittel
    • Beobachten von Lebensmittelskandalen
    • Ausbildung oder Berufstätigkeit mit Bezug zu Ernährung und Gesundheit
    • Verdeckte seelische Probleme

    Was sind die Unterschiede zu Anorexie und Bulimie?

    Es gibt einige Kriterien, um eine Orthorexie von Essstörungen wie Bulimie oder Anorexie abzugrenzen:

    An Orthorexie Erkrankte achten besonders auf die Qualität von Nahrungsmitteln. Sie versuchen, ausschließlich „reine“ Produkte zu konsumieren. Dies können beispielsweise selbst angebaute Nahrungsmittel sein, Lebensmittel ohne Zucker oder Weizen o. Ä..„Ungesunde“ Lebensmittel werden von Menschen mit einer Orthorexie ausgeschlossen, die Liste wird im Verlauf der Erkrankung dabei meist länger, die Auswahl an Lebensmitteln zum Verzehr weniger. Die Menge der zugeführten Lebensmittel spielt für Betroffene einer Orthorexie eine weniger große Rolle.

    Die Reduktion von Kalorien ist bei Essstörungen wie einer Anorexie oder Bulimie hingegen das Ziel: Betroffene dieser Essstörungen wollen eine geringere Kalorienzufuhr erreichen und versuchen einen Gewichtsverlust zu erzielen bzw. ein niedriges Körpergewicht. Sie beschäftigen sich neben ihrem äußerlichen Erscheinungsbild eher mit den Kalorien der Lebensmittel als mit der Qualität, wie dies Betroffene einer Orthorexie tun.

    Ebenso gibt es weitere Unterschiede. So gehört bei Bulimie und Magersucht in der Regel ein gestörtes Körperbild zur Krankheit. Hier finden Sie mehr Informationen zu Essstörungen, inklusive Binge Eating.

    Wie häufig ist Orthorexie und welche Risikogruppen gibt es?

    Frauen, insbesondere im jungen Alter, sind laut Statistiken etwa doppelt so oft von einer Orthorexie betroffen wie Männer. Bei anderen Essstörungen ist der Anteil der Frauen sogar noch größer. Männer hingegen sind tendenziell häufiger von einer Sportsucht betroffen.

    Laut aktuellen Studien sind etwa 1-7 Prozent der Allgemeinbevölkerung in Deutschland von einer Orthorexie betroffen.

    Menschen, die beruflich im Bereich Ernährung und Gesundheit arbeiten, sind laut Statistiken häufiger von einer Orthtorexie betroffen. Dies sind beispielsweise Ärzte, Diätassistenten sowie Ernährungswissenschaftler.

    Auch sportlich Aktive und Menschen, die ihre körperliche Leistung optimieren wollen, zeigten in Umfragen ein erhöhtes Risiko für eine Orthorexie. Darunter fallen beispielsweise Leistungssportler.

    Persönlichkeiten mit einem Hang zu Perfektionismus oder Angst vor Krankheiten, erkranken statistisch gesehen ebenfalls häufiger an Orthorexie.

    Beobachtet werden konnte auch, dass Kinder und Jugendliche häufiger eine Orthorexie entwickeln, wenn Eltern ein krankhaftes Essverhalten aufweisen.

    Welche Risiken und möglichen Folgen hat eine Orthorexie?

    Auf körperlicher Ebene können folgende Probleme bei einer Orthorexie entstehen:

    • Mangelernährung
    • Unterernährung
    • Gewichtsverlust
    • Hautprobleme
    • Verdauungsprobleme
    • Unzureichende Vitamin- und/oder Mineralstoff-Versorgung
    • Konzentrationsprobleme
    • Gedächtnisprobleme
    • Erschöpfung
    • Schlafstörungen
    • Niedriger Blutdruck und verlangsamter Puls
    • Herz-Kreislauf-Probleme

    Auf seelischer Ebene können durch eine Orthorexie folgende Probleme entstehen:

    • Störung im Umgang mit den eigenen Emotionen
    • Störung im Sozialverhalten
    • Verminderte Lebensqualität
    • Entstehen einer Essstörung wie Anorexie oder Bulimie
    • Soziale Isolation
    • Probleme am Arbeitsplatz / in der Schule / Ausbildungsstätte
    • Selbstwerteinbruch bei Kontrollverlust über die Ernährung
    • Zunehmende Strenge mit sich selbst
    • Erschöpfung

    Wie wird Orthorexie in den Krankheitsklassifikationssystemen ICD-10 und DSM-5 eingeordnet?

    Die Orthorexie ist keine in Diagnosesystemen offiziell gelistete Essstörung.
    Im „ICD-10“, dem internationalen Krankheitsklassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation, ist die Orthorexie nicht als selbstständige Störung aufgelistet. Sie lässt sich jedoch im ICD-10 unter „nicht näher bezeichnete Essstörung“ klassifizieren. In dem zum ICD-10 alternativen Klassifikationssystem „DSM-V“ wird eine Orthorexie unter den Überbegriff „Störungen mit Vermeidung oder Einschränkung der Nahrungsaufnahme“ eingeordnet.

    Bei der Abgrenzung einer Orthorexie zu einem gesunden Lebensstil kann der Leidensdruck der Betroffenen als ausschlaggebend gesehen werden. Das Bestehen von gewissen Ängsten, einhergehende starke Einschränkungen im Alltag und eine verminderte Lebensqualität zählen ebenfalls als Kriterien, die normales von krankhaften Verhalten abgrenzen.

    Ob eine Essstörung wie eine Orthorexie vorliegt, kann mithilfe einer psychologischen Diagnostik, beantwortet werden. Daraufhin kann ein Behandlungsplan erstellt werden.

    Wie wird Psychotherapie bei Orthorexie eingesetzt?

    Eine Orthorexie kann mit einer Psychotherapie behandelt werden. Dabei können verschiedene psychotherapeutische Verfahren eingesetzt werden wie beispielsweise eine Gesprächspsychotherapie. Psychotherapien können ambulant, teilstationär oder vollstationär stattfinden, sowie im Einzel- und/oder Gruppenformat.

    Eine Voraussetzung für eine Psychotherapie bei einer Orthorexie ist häufig, dass Betroffene eine gewisse kritische Distanz zu ihrem eigenen Ernährungsverhalten bereits erreichen können. Mit beginnender Einsicht darüber, dass das eigene Essverhalten problematisch ist, können Betroffene der Orthorexie mit dem Psychotherapeuten an einem gesünderen Umgang mit Essen, dem eigenen Körper und dem sozialen Umfeld arbeiten.

    Häufige Inhalte einer Psychotherapie bei Orthorexie sind:
    • Essen als Genuss wieder zu etablieren
    • Probieren verschiedener Lebensmittel
    • Wahrnehmung von Geschmacksrichtungen fördern
    • Liste der persönlich „verbotenen“ Lebensmittel abbauen
    • „Normalerer“ Umgang mit Ernährung wiederfinden
    • Abbau von Ängsten
    • Emotionsbewältigung fördern
    • Selbstwert aufbauen
    • Soziale Teilhabe ermöglichen
    • Medizinische Behandlung bei starkem Gewichtsverlust bzw. somatischen Folgen

    Wie wird Orthorexie in den Oberberg Kliniken behandelt?

    In den Oberberg Fachkliniken für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik behandeln wir das gesamte Spektrum seelischer Erkrankungen, Störungen, Syndrome und Beschwerden. Wir behandeln alle Altersgruppen mit effizienten und modernen Therapien. Diese werden individuell, nach Bedürfnissen und Wünschen der Patienten, zusammengestellt.

    Bei Oberberg kann krankhaftes Essverhalten wie bei einer Orthorexie mit einer Psychotherapie sowie wertvollen, ergänzenden Fachtherapien und vielen weiteren Therapiemethoden behandelt werden. Außerdem stehen Betroffenen und Angehörigen Selbsthilfegruppen offen.

    Häufig findet zu Behandlungsbeginn einer Orthorexie eine mehrwöchige stationäre Therapie statt. Diese bieten wir in gehobenem Ambiente und mit Wohlfühlatmosphäre an. Neben Einzeltherapien sind auch Gruppentherapie häufig ein Bestandteil der Therapie von Orthorexie. Auch Therapiebausteine, die die Achtsamkeit fördern und Stressabbau ermöglichen, sind vorhanden und können ausprobiert werden.

    In den Oberberg Kliniken können Ängste reduziert werden, Unsicherheiten abgebaut und Probleme und Erfahrungen aus der Vergangenheit aufgearbeitet werden. Wir unterstützen Sie dabei, Ihr striktes Essverhalten zu verändern und wieder mehr Lebensqualität und Wohlbefinden zu erreichen.

    Quellen

    Depa, J. (2015). Gesund, gesünder, Orthorexia nervosa. Springer

    Röcker, A. (2021, 19. Dezember). Menschen mit Orthorexie streben ein Gefühl von Reinheit an. Spektrum. spektrum.de/kolumne/menschen-mit-orthorexie-streben-ein-gefuehl-von-reinheit-an/1955281

    Schulte, K. (2022, 24. April). Essstärung Orthorexie durch krankhaftes Gesundessen. iGesundheit. infothek-gesundheit.de/orthorexia-nervosa/

    Unterberger, T. (2021, 14. Juni). Orthroexie. Netdoktor. netdoktor.de/krankheiten/orthorexie/

    Voderholzer, U. & DGPPN (Hrsg.). (2018). Therapie psychischer Erkrankungen. State of the Art. Schlagwort Orthorexie. Elsevier.

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