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  • Angststörungen treten häufig im Jugendalter das erste Mal auf

    12.09.2019

    Angst ist eine lebensnotwendige Reaktion. Sie ergreift den ganzen Menschen und erstreckt sich auf seine Wahrnehmungs-, Vorstellungs- und Verhaltensmuster. Obwohl sie als Gefühl der Bedrohung erlebt wird, kann Angst kann durchaus einen motivierenden, leistungssteigernden Charakter haben.

    Angst vor Gefahren oder bestimmten Situationen in der Vorstellung von Kindern ist zunächst eine ganz normale Reaktion. Zu bestimmten Zeitpunkten ihrer Entwicklung durchleben alle Kinder angstbesetzte Phasen, die sich mit dem Alter und der kognitiven Entwicklung verändern. Angststörungen sind die häufigsten Störungen im Jugend- und jungen Erwachsenenalter. Ohne Behandlung haben Angststörungen häufig einen chronischen Verlauf oder werden zu einer Schrittmacherfunktion für psychische Störungen.

    Störungsbilder und Symptome von Angststörungen

    Wenn Ängste besonders stark auftreten und über mehrere Monate anhalten spricht man von einer Angststörung. Die häufigsten Formen von Angststörungen sind:

    • Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie
    • Generalisierte Angststörung
    • Phobien

    Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie

    Betroffene mit Panikstörung leiden unter wiederkehrenden, heftigen Angstanfällen mit schweren körperlichen Symptomen wie:

    • Atemnot
    • Beklemmungsgefühl
    • Gefühl in Ohnmacht zu fallen
    • Schwindel
    • Schwitzen
    • „Zugeschnürter Hals“
    • Angst, die Kontrolle zu verlieren oder wahnsinnig zu werden
    • Hitzewallungen oder Kältegefühl.

    In rund zwei Drittel der Fälle ist die Panikstörung mit einer Agoraphobie (Platzangst) verbunden. Der Betroffene hat dabei an bestimmten Orten oder in bestimmten Situationen Angst. Meist sind das Orte oder Situationen, in denen er das Gefühl hat, nicht schnell genug herauskommen zu können oder peinliches Aufsehen zu erregen.

    Generalisierte Angststörung

    Leiden Betroffene unter intensiven und häufigen Sorgen über verschiedene Themenbereiche, spricht man von einer generalisierten Angststörung. Die Angst kann ohne Grund und in vielen Lebensbereichen auftreten. Betroffene können sich auch Sorgen über reale Bedrohungen machen, wie zum Beispiel Unfälle oder Erkrankungen nahestehender Personen. Die Furcht ist dabei in unrealistischer Weise gesteigert. Angstsymptome treten nicht wie bei der Panikstörung gleichzeitig auf, sondern über eine gewisse Zeit verteilt:

    • Schwitzen
    • Zittern
    • „Zugeschnürter Hals“
    • Mundtrockenheit
    • Ruhelosigkeit

    Rund 4 – 6 % der Bevölkerung leiden unter dieser psychischen Erkrankung. Die generalisierte Angststörung tritt häufiger bei Frauen als bei Männern auf und entsteht meist um das 30. Lebensjahr herum.

    Phobien

    Von einer Phobie spricht man bei übermäßiger Angst vor Dingen, Tieren oder Situationen, die in der Regel harmlos sind. Wenn der Betroffene mit dem phobischen Reiz konfrontiert wird, kommt es zu einer unmittelbaren Angstreaktion.

    Es gibt verschiedene Arten der Phobie:

    • Phobische emotionale Störung des Kindesalters (Angst vor Dunkelheit, Fantasiekreaturen)
    • Spezifische Phobie (Furcht vor Hunden, Räumen, Spritzen)
    • Agoraphobie (Ängste in Menschenmengen, tritt meist erst im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter auf)
    • Soziale Phobie (Angst vor und in bestimmten sozialen Situationen)

    Behandlung von Angststörungen

    Je früher eine Angststörung schon bei jungen Erwachsenen behandelt wird, desto besser sind die Aussichten auf eine Linderung. In der Therapie können psychotherapeutische Verfahren und eine medikamentöse Behandlung eingesetzt werden. Die Gabe von Medikamenten wird jedoch erst eingesetzt, wenn verhaltenstherapeutische Maßnahmen nicht zum Erfolg führen.

    Verhaltenstherapeutische-kognitive Verfahren sind:

    • Psychoedukation (therapeutisch angeleitete Begleitung zu mehr Wissen und Überblick über die Störung, die Therapie und möglichen Selbsthilfestrategien)
    • Veränderung der Bewertung von Angstauslösern
    • Abbau von Vermeidungsverhalten

    Zu diesem Thema finden Sie hier einen Online-Vortrag von Dr. Andreas Jähne.

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