Alkoholismus Wenn Alkohol das Leben bestimmt
19.04.2022
Alkoholismus ist eine Suchterkrankung, bei der ein übermäßig starkes Verlangen nach Alkohol im Vordergrund steht. Es handelt sich bei der Alkoholsucht um eine schwere seelische Erkrankung, die ernst genommen werden sollte und nicht mit einer Charakterschwäche oder anderen Vorurteilen begegnet werden. Die Suchterkrankung trifft Menschen aus allen sozialen Schichten und kann bereits im Jugendalter entstehen.
Ein regelmäßiger oder hoher Konsum von Alkohol bedeutet jedoch nicht, dass eine Alkoholsucht vorliegt. In diesem Fall würde eher ein Missbrauch vorliegen. Der Übergang von einem, in vielen Kulturen als eher als anfangs normwertig zu betrachtenden Alkoholkonsum zum Missbrauch und in die Alkoholsucht, erfolgt fließend. Betroffenen erkennen mitunter spät oder gar nicht, dass sie abhängig sind. Es kann vorkommen, dass der erhöhte Konsum von Alkohol und damit in Zusammenhang zu bringende Verhaltensweisen nicht den Betroffenen selbst, sondern Angehörigen, FreundInnen oder KollegInnen auffällt. Dies lässt sich daran erklären, dass im Rahmen der Sucht körperliche Entzugserscheinungen und Verhaltensänderungen auftreten.
Zur Überprüfung, ob eine Alkoholsucht vorliegt, kann auf sechs Hauptanzeichen geachtet werden. Liegen drei dieser in einem Zeitraum von einem Jahr vor, ist es wahrscheinlich, dass eine Alkoholsucht bei dem/der Betroffenen vorliegt. In diesem Fall, aber auch bereits früher, ist eine professionelle Hilfe empfehlenswert, um Schäden abzuwenden. Eine gesicherte Diagnostik kann nur durch eine ärztliche oder psychotherapeutische Diagnostik erfolgen.
FAQ zu Alkohol und Alkoholismus
Woran ist erkennbar, ob Alkoholismus vorliegt?
Alkoholismus macht sich mit den Hauptsymptomen Verlangen, Kontrollverlust, Toleranzentwicklung, Entzugserscheinungen, Vernachlässigung von Interessen und starkem Alkoholkonsum trotz bereits eingetretener Folgen bemerkbar. Eine Diagnose kann nur durch von professioneller Seite erfolgen.
Wie können Angehörige mit dem erhöhten Konsum von Alkohol umgehen?
Angehörige sollten den Alkoholiker ernstnehmen, ihm aber ihre Sorgen aufzeigen und eine sachliche Diskussion anregen. Hilfe bekommen Familienmitglieder und Bekannte in Selbsthilfegruppen für Angehörige, aber auch in Suchtberatungsstellen. Das Thema Alkohol sollte nicht stigmatisiert werden.
Was passiert, wenn Alkohol während der Schwangerschaft getrunken wird?
Alkoholkonsum während der Schwangerschaft kann fatale Folgen für das zu erwartende Kind haben. Derartige Schäden sind für das Kind unumkehrbar und beeinträchtigen es in der körperlichen Entwicklung. Häufig haben diese Kinder ein geringes Geburtsgewicht, Fehlbildungen oder Kleinwuchs. Eine häufige Folge von Alkoholismus der werdenden Mutter ist das Fetale Alkoholsyndrom bei den Babys. Sie zeigen in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung Beeinträchtigungen, sind verhaltensauffällig und in ihrer Intelligenz vermindert. Bei regelmäßigem und erhöhtem Konsum von Alkohol in der Schwangerschaft können die neugeborenen Kinder nach der Geburt Entzugserscheinungen haben.